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Jahresbericht 2024

01.01.2025 | SPD Überlingen

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Gäste,

ich darf Euch berichten, was seit der letzten Jahreshauptversammlung am 17. Juli im Luv im Ortsverein passiert ist. Bei der letzten Versammlung konnten wir sowohl auf eine erfolgreiche Kommunalwahl zurückblicken als auch anstehende Wahlen durchführen.

Mit einem in Teilen neu besetzten und weiterhin engagierten und motivierten Vorstand sind wir in die neue Amtszeit gestartet.

Die erste Neuerung war, den öffentlichen Vorstands- und Fraktionssitzungen einen anderen Namen zu geben. Seit September laden wir die Öffentlichkeit und Mitglieder zu einem „Politischen Abend“ ein.

Wir möchten informieren und diskutieren und uns mit Bürgerinnen und Bürgern, Experten und natürlich auch unseren Mitgliedern austauschen. Wir versuchen, eine gute Mischung aus aktuellen Themen auf Kommunal- oder Bundesebene sowie auch zur Weltpolitik zu finden. Nach einem halben Jahr können wir sagen, dass dieses Format gut angenommen wird.

Bei unserem ersten politischen Abend am 15. September haben wir uns dem Thema „Senioren“ angenommen. Dafür hatten wir den Leiter des Eigenbetriebs der Alten- und Pflegeheime des Spital- und Spendfonds, Christian Glage, eingeladen. Das Nebenzimmer der Krone war gut besucht. Einen Südkurier-Artikel gab es auch. Im Verlauf der Diskussion wurde deutlich, dass es in Überlingen eine/n Seniorenbeauftragte/n geben sollte – zum einen als Ansprechpartner für ältere Menschen, zum anderen als Koordinator für die vielen Angebote, die es jetzt schon in Überlingen gibt. Der oder die Seniorenbeauftragte soll auch eine Hilfestellung für Angehörige sein. Gerade unser Rainer wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass wir Pflegeplätze benötigen und dass – wenn wir uns Berichte aus den Medien anschauen – es schon jetzt eine riesige Herausforderung für die Gesellschaft ist, Pflege ausreichend, gut und menschenwürdig anzubieten.

Daher muss es unser Ansporn sein, die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass die Menschen so lange wie möglich auch zuhause wohnen bleiben können.

Im ersten Vortasten im Rat haben wir allerdings schon gemerkt, dass das Thema wohl nicht so ankommt. Wir bleiben dran.

Am 13. Oktober kam wieder unser Bundestagsabgeordneter aus Rheinland-Pfalz und Mitglied im Verteidigungsausschuss, Joe Weingarten, mit dem Thema „Was tun wir für Sicherheit und Frieden?“ zu uns ins Luv.

Leider ist Joe seit der letzten Bundestagswahl nicht mehr im Bundestag. Vielleicht hat er dafür trotzdem nochmal einfacher Zeit, wieder zu uns zu kommen.

Am 5. November waren die Präsidentschaftswahlen in den USA – Trump wurde zum zweiten Mal Präsident. Kaum hat man dieses bittere Ergebnis geschluckt, kam einen Tag später am 6. November der nächste Knaller: Scholz bzw. Steinmeier entlässt Lindner. Am 7. November ist die FDP aus der Bundesregierung ausgeschieden (bis auf Wissing).

In Überlingen war die heiße Schlussphase im OB-Wahlkampf. Am 10. November erhielt unser Jan Zeitler im ersten Wahlgang leider nicht mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen.

Thema des politischen Abends am 12. November war schließlich: „Wer hat Donald Trump seine Stimme gegeben?“. Joachim Lumbe, der kurz zuvor für einige Zeit wieder in den USA war, hat in der Krone mit einem sehr interessanten Impulsvortrag diesen Abend sehr bereichert. Er hat sehr verständlich dargelegt, was in den USA anders ist. Mich beschäftigt immer noch, dass es in den USA kein Einwohnermelderegister gibt. Deshalb können Wahlberechtigte nur wählen, wenn sie sich vorher registrieren.

Statt sich auf eine besinnlichere Adventszeit einzustimmen, standen wieder Wahlen an. Sehr erfolgreich war der 1. Dezember: Jan Zeitler gewinnt die Stichwahl bei der OB-Wahl. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch, Jan! Wir sind wohl immer noch gottfroh, dass Du für die nächsten acht Jahre unser OB bleibst.

Am 3. Dezember wurde Leon Hahn zu unserem Bundestagskandidaten mit 100 % nominiert.

Am 16. Dezember hat Olaf Scholz schließlich die Vertrauensfrage gestellt. Der Bundestag hat ihm das Vertrauen entzogen. Genau an diesem Tag stand dann beim Politischen Abend die Bundestagswahl und ein extrem kurzer Winterwahlkampf als Thema an.

Ein wichtiges und viel zu oft mit Fakenews behaftetes Thema ist das Bürgergeld. Deshalb hatten wir am 24. Januar den Experten und Bundestagsabgeordneten Martin Rosemann zu Gast in der Krone.

Am 27. Januar haben wir dazu aufgerufen, die Stolpersteine in Überlingen zu putzen. Am 27. Januar 2025 jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 80. Mal. Seit 1996 ist dieser Tag in Deutschland der offizielle Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Vereinten Nationen erklärten 2005 diesen Tag zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Ossi hat zu den Menschen, denen die Stolpersteine in Überlingen gewidmet wurden, an den jeweiligen Orten (vor dem Bauamt, vor der Münsterstr. 12 und vor dem alten Krankenhaus – jetzt Pflegeheim St. Ulrich) eindrücklich ihre Biographien vorgetragen und Anekdoten erzählt: Barbara und Hermann Levinger, Familie Levi und Franz Klauser.

Martin Kölling von der Schule Schloss Salem hat von den Schicksalen der drei verfolgten Klassenkameraden der Schule in Spetzgart – Erik Blumenfeld, Paul Hinrichsen und Hans-Ulrich von Oertzen – erzählt. Für diese drei liegen die Stolpersteine beim Schloss Spetzgart.

Am 14. Februar hatten wir im Luv eine sehr gute und auch gut besuchte Veranstaltung: Professor Andreas Kruse mit Bundestagskandidat Leon Hahn „im Gespräch: Klare Haltung zu Gemeinwohl und Verantwortung für unsere Demokratie“. Dieses Format haben wir vom Wahlkampf mit Jan Zeitler abgeschaut, der tolle Veranstaltungen in ähnlicher Art im Noltes hatte.

Am 23. Februar war schließlich die Bundestagswahl. Zu dem Ergebnis möchte ich mich jetzt nicht äußern. Ich möchte mich an dieser Stelle aber bei den vielen Helferinnen und Helfern bedanken, die nachts im Januar die Plakate aufgehängt haben und samstags auf dem Markt am Wahlstand standen und für Leon sehr gerne – das hat man gemerkt – gekämpft haben, an den Haustüren waren und die Plakate wieder abgehängt haben. Wir waren ein sehr gutes Team! Vielen herzlichen Dank!

Diskutiert über das Ergebnis der Bundestagswahl und unsere Gedanken dazu haben wir am 17. März beim Politischen Abend im Weinstein.

Am 5. April hatte die Gruppe „Mobilität für alle“ einen Stand auf der Hofstatt beim verkaufsoffenen Sonntag. Die Gruppe hat sich im Kommunalwahlkampf vor gut einem Jahr im Zusammenhang mit der Verkehrsberuhigung in der Kloster- und Jakob-Kessenringstraße gebildet. Federführend ist unser Wilfred Zöbisch, der die Gruppe auch leitet. Frau Irene Wickbold, die ehrenamtliche kommunale Beauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderung, ist gleich zum ersten Treffen eingeladen worden und dann kamen weitere Betroffene hinzu.

Am 29. April hatten wir zu diesem Thema einen Politischen Abend im Pflanzenhaus.

Die Mitgliederentwicklung ist erfreulich. Im Jahr 2024 haben wir zehn Neumitglieder begrüßen dürfen und seit Januar sechs (in fünf Monaten). Bei unseren neuen Mitgliedern habe ich immer wieder herausgehört: „Jetzt muss ich eintreten, ich habe schon immer oder meistens die SPD gewählt, jetzt ist die Zeit, für die Demokratie und für die Sozialdemokratie einzustehen.“ Das ist so wichtig. Neumitglieder sind eine Bereicherung für unseren Ortsverein und unsere SPD. Eine lebendige Demokratie lebt vom Mitmachen.

Unser Durchschnittsalter war 2024 bei 68 Jahren – das könnten wir jetzt durch die Neueintritte leicht gesenkt haben.

Die Männer überwiegen noch deutlich mit 70 % zu 30 %. Wir haben in unserem OV 86 Mitglieder.

Ehrungen gibt es in diesem Jahr tatsächlich keine.

Was liegt vor uns? Gerne würden wir den heutigen Abend nutzen, um zu überlegen, welche Themen wir weiter setzen möchten, welche Formate wir weiterverfolgen oder neu etablieren möchten (z. B. rotes Frühstück?).

Im zurückliegenden Jahr mussten wir auch wieder Abschied von Genossinnen und Genossen nehmen. Im November 2024 ist Christa Bodammer in Berlin gestorben, im Dezember 2024 Ekkehart Günther, im April Horst Zeitler und Bernd Schäfer. Bernd Schäfer wäre heute 83 Jahre alt geworden und wir hätten ihn für 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

Herzlichst, Kirsten Stüble