Freuen wir uns drauf!
30.07.2023 | SPD Überlingen | Kommentar von Kirsten Stüble
Kommentar von Kirsten Stüble
Ja, der Zeitpunkt, die Baustelle zu beginnen, während das Parkhaus Mitte saniert wird, war ungünstig – aber alternativlos.
Ja, die Begleitung und Kommunikation in der schwierigen Zeit der ersten Bauphase hätte besser sein können. Die Wirkung nach außen war durch negative Berichterstattung sehr schädlich. Daraus sollten wir lernen.
Aber, die erste Bauphase ist pünktlich zum Promenadenfest geschafft worden. Die Handwerker und Bauleiter haben bei größter Hitze eine grandiose Arbeit abgeliefert!
Diese Baustelle ist nicht den Bürgern von Verwaltung und Gemeinderat aufgezwungen worden, sondern ist das Ergebnis eines langen Prozesses zur Verkehrsberuhigung MIT BÜRGERBETEILIGUNG.
Ja, wenn Prozesse über eine so lange Zeit gehen, dann kann es zu unvorhersehbaren Entwicklungen kommen. Die Corona-Pandemie und die Inflation war und ist für Händler und Gastronomen nachteilig. Viele müssen für ihr Fortbestehen hart kämpfen oder haben es gar nicht geschafft. Für eine lebendige Innenstadt zum Wohlfühlen und für Begegnung brauchen wir jedoch jeden und jede von ihnen. Wir haben für diese Sorgen alle Verständnis.
Aber, es gibt auch ein großes Bedürfnis in der Bürgerschaft nach einer verkehrsberuhigten Altstadt und den Wunsch nach mehr Aufenthaltsqualität. Bei unserem Roten Schuh im Juni, wurde uns oft gesagt: „Individual Verkehr raus!“. Überlingen wird an vielen Monaten im Jahr mittlerweile regelrecht überrollt. Da muss gegengesteuert werden.
Bei manchen Äußerungen hat man manchmal das Gefühl, dass die Bewohner der Jakob-Kessenringstr. gegenüber den Bewohnern des Kurviertels als Bürger zweiter Klasse wahrgenommen werden würden. Aber, Autos, die durch die Altstadt fahren, stören dort genauso wie durch andere Wohngebiete. Das Autofahren in die Altstadt muss unattraktiv gemacht werden. Es muss aber natürlich jederzeit gehbehinderten Menschen oder Anwohnern möglich sein, an jedes Haus in der Stadt mit dem Auto zu gelangen. Dieses Konzept lässt dies ohne Probleme zu!
Sobald Straßen für Autos gesperrt werden (zuerst das kleine Stück Christophstraße und jetzt die Kloster- und Jakob-Kessenringstraße), wird dieser Raum sofort von Fußgängern und Radfahrern beschwingt eingenommen.
Und jetzt? Jetzt freuen wir uns, dass die erste und die heftigste Bauphase vorbei ist. Versuchen wir alle ein positives Signal nach außen zu senden – werben für den P&R Parkplatz beim Kramer Areal (hierfür hat der Gemeinderat 80.000 € bewilligt), für das Fahren mit dem Fahrrad, ÖPNV oder Schiff. Anstatt mit Mausklick einzukaufen, unterstützen wir öfter unsere Händler und Gastronomen (WVÜ Gutschein statt online Gutschein) - damit sie bleiben. Und 2024 feiern wir die qualitative Aufwertung der Kloster-, Jakob-Kessenring- und Hafenstraße mit vielleicht schon neuen Läden. Damit auch neue Geschäftsideen oder Kultur (so wie das „Kulturschutzgebiet“ in der Hafenstr.) eine Chance haben, sind faire Mieten essenziell! Das ist aber ein anderes Thema…